Kokosmaterialien
Gärtnern ohne Torf - schütze das Klima
Kokosfasern und Kokosmark
Gärtnern ohne Torf: Mit Kokosfasern und Kokosmark
Die Kokosnuss ist an Vielfältigkeit kaum zu übertreffen. Als Nahrungsmittel und damit wichtiger Lieferant von essentiellen Nährstoffen, als Rohstoff für die Herstellung von klimafreundlichen Natur- und Baumaterialen oder als Torfersatz (Kokosfasern und Kokosmark) findet die tropische Frucht eine vielfältige Verwendung.
Der Einsatz der Fasern sowie des Markes der Kokosnuss ermöglichen es, den Torfanteil in Substraten zu substituieren.
Kokosfasern bilden die Umhüllung von Kokosnüssen und fallen bei deren Verarbeitung an. Kokosmark, auch bekannt als Cocopeat oder Kokostorf, besteht aus feinen Bestandteilen zwischen den Kokosfasern. Während Kokosfasern auch zu Seilen, Matten und anderen Produkten verarbeitet werden, handelt es sich bei Kokosmark um einen Reststoff, für den bislang keine weitere stoffliche Nutzung etabliert ist. Dieser ohnehin anfallende Rohstoff ist also auch ohne zusätzliche Anbaufläche verfügbar und schont endliche Ressourcen.
Kokosfasern und Kokosmark bringen viele Vorteile mit, sowohl für den Anwender als auch das Pflanzenwachstum:
- Die physikalischen Eigenschaften wirken sich positiv auf das Pflanzenwachstum und die -qualität aus.
- Kokosfasern haben eine höhere Luftkapazität, aber eine geringere Wasserhaltefähigkeit als Torf, lassen sich im Gegensatz zu Torf nach vollständiger Austrocknung aber wiederbefeuchten.
- Cocopeat ähnelt in puncto Luftkapazität und Wasserhaltefähigkeit den Eigenschaften von Torf.
- Kokosfasern und Kokosmark sind im Vergleich zu anderen Substratausgangsstoffen leicht.
- Die Kokosfasern werden sterilisiert, bevor sie trocknen. Dadurch ist Kokoserde i. d. R. frei von Schädlingen, Unkrautsamen oder Pilzen und bildet keinen Schimmel.
Nachteilig sind hingegen der hohe Frischwasserbedarf für die Aufbereitung (drei bis sechs Monate Mietenlagerung zur Verbesserung der Wasseraufnahme), die langen Transportwege sowie sozioökonomische Aspekte. Wichtig bei Kokosprodukten ist es, diese nur aus Quellen zu beziehen, die bestimmte sozioökonomische und ökologische Standards einhalten.
Hinweise zur gärtnerischen Nutzung von Kokosfasern und Kokosmark:
- Kurze Kokosfasern werden anderen organischen Substratbestandteilen zu 20 Volumenprozent beigemischt und verbessern damit die Luftversorgung und Vergießfestigkeit.
- Kokosfasern zusammen mit dem Mark bilden Sackkulturen, die Steinwolle für Gemüse- und Schnittblumen ersetzen.
- Kokoschips können in reiner Form oder in Mischung zum Einsatz kommen und eignen sich beispielweise für Orchideen.
- Kokoserde sorgt insbesondere bei Nutzpflanzen für ein gutes Wachstum. Als wertvoller Zusatz können Gemüse- oder Bio-Substrate optimiert werden.
- Auch bei Zimmerpflanzen eignet sich ein Kultursubstrat mit Kokosfasern. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht oder das Substrat bei unregelmäßigem Gießen austrocknet.
Gartenbaulich betrachtet stellen Kokosprodukte hochwertige Torfersatzstoffe dar, die in vielen torffreien Substraten zum Einsatz kommen.
Nähere Informationen finden Sie auch im Themenweb torfersatz.fnr.de

Flyer "Weniger Torf, Moor Schutz! - Tipps zum torffreien Gärtnern"

Gärtnern ohne Torf ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz! In diesem Flyer geben wir Ihnen Tipps zum torffreien Gärtnern, auf welche Kennzeichnungen Sie beim Kauf achten müssen, wie Sie regionale Kreisläufe unterstützen können und was beim Düngen und Gießen zu beachten ist.
Produkt-Datenbank torffreie Substrate

In unserer Produkt-Datenbank finden Sie Hersteller und Händler toffreier Produkte.